Einführung: Deutschsprachiges Druidentum

Der Orden

Der O.B.O.D. - Order of Bards Ovates and Druids, zu Deutsch: "Orden der Barden, Ovaten (Seher) und Druiden" ist eine spirituelle Vereinigung, die Ausübung, Lehre und zeitgemäße Entwicklung des Druidentums im Wege bereichernder Spiritualtät sucht. Der Orden wurde in der Mitte des 20. Jahrhundert von Ross Nichols und einigen Mitgliedern des Ancient Druid Order in England begründet Damit ist der O.B.O.D. zwar noch recht jung, sieht sich aber in direkter Tradition einer druidischen Renaissance, die in Britannien seit dem Jahr 1717 lebendig ist.
Dabei werden vom Orden der Begriff 'Druidry' für eine tradierte Naturphilosophie verwendet, die einen Rahmen für zeitgenössisch ausgeübte Spiritualität liefert. Der Orden bildet als solches keine Priester aus, sondern animiert die Mitglieder zu einem persönlcihen Ausdruck ihres Glaubens in Ritualen und Meditationen.
In letzter zeit wurde auch häufiger der Ausdruck "DruidCraft" verwendet, was eine schwerpunktmäßige Abwendung von klassichen Orden bedeutet und eine Hinwendung zur praktischen Naturspiritualität, wie sie auch in Wicca praktiziert wird. Der Begriff 'Orden' zeigt eine Tradition mit magisch-okultenen Orden, wie etwa dem Order of the Golden Dawn oder gewissen heidnisch orientierten Freimaurerlogen an, weniger einen bezug zu religiösen Ordensbruderschaften. Weder der Orden noh das Druidentum als solches sind als Kult bzw. Kultus-/ religionsgeminschaft zu sehen. Denn es geht weder um die Verehrung charismatischer Führer, noch besonderer Gottheiten oder Heiliger, sondern mehr um das Lebendigwerdenlassen einer bestimmten Lebensphilosophie.
Entgegen einem häufigen Irrtum ist das Druidentum nicht männlich geprägt sondern verehrt sowohl das männliche wie auch das weibliche Prinzip gleichermaßen in allen Dingen. Der O.B.O.D. ist offen für alle an alternativen Lebensweisen Interessierten, unabhängig von Geschlecht und ethnischer Herkunft; derzeit umfasst er über 8.000 Mitglieder in 50 Ländern. Wenngleich das Druidentum äußerst individuell gelebt und praktiziert wird, gibt es derzeit über 90 Gruppen in der ganzen Welt, die Anlaufstellen zur Aussprache und zu gemeinsamen Feiern bieten. Diese Gruppen organisieren Feste, Workshops, Retreats und Stammtische.

Druidentum in Deutschland

Im deutschsprachigen Raum ist die Renaissance des Druidentums noch nicht so weit fortgeschritten, jedenfalls was in Gemeinschaften organisierte Mitglieder betrifft. Derzeit gibt es in Deutschland etwa 80 Mitglieder(stand 2006) und folgende uns bekannten organisierte Gruppen: 1 Grove (Druidengruppe) - Nemeton Dearraich (www.Keltia.de), Seed Groups: Albenhain, Bayern; Avalon's Circle of Guardians, Berlin; Isarkiesel, München; Toruchtoeerd, Hamburg; sowie die Danu Seed Group, Wien.

Der Auen-Wald

Das vorliegende Magazin ist Teil unserer Arbeit an diesem Netzwerk; um den Austausch und die Zusammenarbeit Gleichgesinnter zu fördern.
Wir versuchen unseren Standort, unsere natürliche Umgebung und unsere Geschichte in die Tradition dieser Gruppe einzubringen und so unsere eigene Identität zu stärken.
Insofern sehen wir uns insbesondere der Freiheit, Toleranz verpflichtet. Fernab von Trennungen und Kategorien suchen wir die Gemeinschaft aller Menschen und aller Kulturen in Frieden nebeneinander zu leben. Ganz nach dem Motto "Einheit durch Vielfalt!" arbeiten wir jeweils in unterschiedliechen Netzwerken und Freundeskreisen. Dadurch versuchen wir zeitgemäßes Druidentum zu leben, mit dem Ziel, Frieden, Ausgleich und Weisheit in der Welt zu vermehren.

Wir alle sind auf der Suche nach Wissen über die Welt, die uns umgibt, damit wir die Natur nicht mehr feindlich betrachten, sondern lernen, sie als Partner des Menschen zu begreifen. Mehr noch, esmuss möglih sein, für den modernen Menschen einen von Frieden und Respekt geprägten Platz im Kreis aller Lebewesen zu definieren; dieser bereits verloren geglaubte Platz stellt den Menschen nicht als krone der Schöpfung dar, sondern primär als Kind der Natur - erfüllt von einem Gefühl von Liebe und Geborgenheit zur großen Mutter, die uns hervorgebracht hat und für uns sorgt.

Wir befinden uns auf einem Weg, der die Verbindung von Tradition und Zukunft herzustellen sucht.
In der Überzeugung, nur über den Schutz der Lebensgrundlagen für alle Menschen und konsequente Humanität und gerechten Ausgleich zwischen Machtvollen und Schwachen, können alle Menschen zu spirituellen Fortschritt kommen.

In Liebe & Inspiration,
Die Redaktion vom Auen-Wald

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